Von Ostern, Fasten und der Wiederbelebung des Körpers
Woher stammt eigentlich das Wort Ostern?
Vor langer Zeit war es das Fest der germanischen Göttin Ostara, gefeiert im März anlässlich der Tag-und-Nacht-Gleiche. Ostara, so könnte man sagen, brachte Licht aus dem Osten: Sie ist Symbol für Fruchtbarkeit und Kraft der neu erwachenden Natur, wo das Tauwetter – nach Eis und Schnee – alles wieder zum Fließen bringt.
Der vom Christentum übernommene heidnische Brauch der bunten Ostereier – als klassisches Symbol der Fruchtbarkeit – erinnert noch heute an die germanische Fruchtbarkeitsgöttin. Auch im christlichen Glauben bedeutet Ostern einen frohen Höhepunkt: Mit der Auferstehung Christi findet die Zeit des Leidens ein Ende. Begleitet wird dieser Weg im christlichen Glauben von der Fastenzeit.
Tatsächlich gibt es kaum eine Religion, die nicht ihre eigenen Fastentraditionen hätte; und es ist kein Zufall, dass sämtliche Religionsstifter von Christus über Mohammed bis Buddha das Fasten empfohlen haben. Religionen hin oder her, gläubig oder nicht: Das Fasten ist ein echter Segen für die Gesundheit von Körper und Seele. Es belebt und bringt Leichtigkeit: das wissen alle, die schon einmal gefastet haben. Andere aber, die das Fasten nicht kennen, erschreckt der Gedanke einer Fastenkur, die im Arbeitsalltag oft tatsächlich schwer zu bewerkstelligen ist.
Was ich Euch daher als gedanklichen Gruß vom Enzingerboden schicken möchte, ist also keine neue Fastenkur, sondern einfach ein paar Gedanken zur inneren Einkehr und zur körperlichen Erneuerung. In Zeiten des übermäßigen Konsumierens, wo das Angebot von Nahrungsmittel nicht mehr an die Rhythmen der Natur gebunden, sondern zu jedem Zeitpunkt in der breitesten Palette verfügbar ist, gehört der freiwillige Verzicht einfach zu einem wichtigen Bestandteil der körperlichen Gesunderhaltung und des Wohlbefindens.
Dazu braucht es auch nicht immer gleich eine ganze Kur, vielfach reicht es aus, einfach ein paar Dinge für eine bestimmte Zeit wegzulassen. Und das ist eigentlich kinderleicht! Was das Essen betrifft, rate ich vor allem zum Verzicht jener Nahrungsmittel, die den Körper übersäuern: Genussmittel wie Kaffee, Süßigkeiten und Alkohol ebenso wie Fleisch oder stark salzige Gerichte. Stattdessen viel Gemüse, Kartoffeln und Reis. Als Faustregel gilt: alles, was basisch ist, tut uns gut. Stress trägt übrigens auch stark zur Übersäuerung des Körpers bei – also auch im Job einmal runter vom Gas. So gesehen, ist Fasten nichts anderes als ein Ritual des Loslassens, das Leichtigkeit und Lebenslust beschert.
Unterstützende Entgiftung mit frischen Biozitronen
Der Köper dankt es Euch, wenn ihr ihm noch zusätzlich behilflich seid. Eine unaufwändige und kostengünstige Sache der Entgiftung ist die Einnahme von Zitronenwasser auf nüchternen Magen. Morgens nach dem Aufstehen einfach eine halbe Biozitrone frisch auspressen, mit Wasser – Menge und Temperatur nach Belieben – verdünnen. Die Zitrone macht den Körper basisch, entgiftet die Leber und bringt ihr neuen Schwung. Positiver Nebeneffekt: ein deutlich verbessertes Hautbild mit sichtbarem Verblassen von dunklen Altersflecken. Kleiner Tipp, insbesondere bei empfindlichen Zähnen: Konzentrierte Fruchtsäure schadet den Zähnen, also am besten mit Strohhalm trinken oder anschließend Mund ausspülen!
Meine basische Gemüsesuppe ohne Salz
Wer beim simplen Weglassen von Ballast den Körper noch gezielt entschlacken will, dem empfehle ich meine basische Gemüsesuppe. Diese Suppe wird ohne Salz gekocht und kann zur Entschlackung wie Tee tagsüber getrunken werden. Sie schmeckt super und in einer Thermoskanne kann man sie auch gut zur Arbeit mitnehmen. Ich mache sie immer auf Vorrat, weil man sie auch zum Aufgießen von Saucen oder Gemüsegerichten verwenden kann – alles bekommt damit einen vollen Geschmack und ist gleichzeitig auch gesund!
Zutaten:
- Topf mit 2 bis 3 Liter Wasser (kalt)
- Je 200g Karotten, Petersilienwurzeln, Sellerie, Lauch, Pastinaken, Kartoffeln mit Schale (entschlackend), eine Zwiebel und drei Knoblauchzehen. Zur Abwechslung kann man statt Kartoffeln auch 100g Vollkornreis, Dinkel, Quinoa oder Hirse nehmen, bzw. beim Gemüse auch Zucchini, Tomaten oder Weißkraut – was man zur Hand hat! Wurzelgemüse ist aber vorrangig und sollte immer dabei sein!
- Gewürze sind hier sehr wichtig! 2 Lorbeerblätter, 1 TL Kümmel ganz, 6 Wacholderbeeren, 1/2 TL Koriander ganz, ein paar Scheiben Ingwer, wärmt von innen, ist wichtig im Winter. Im Sommer kann man eine Hand voll frischer Wiesen- und Gartenkräuter wie Giersch, Petersilie, etwas Bohnenkraut, Majoran, Brennnessel, Breitwegerich, Maggikraut verwenden. Frische Kräuter erst in den letzten 5 Minuten oder zum Nachziehen in den Topf geben und zudecken.
Zubereitung:
Gemüse gut waschen und alles mit Schale in 3cm große Stücke schneiden. Gemüse mit Gewürzen 1 Stunde leicht köcheln, Herdplatte ausschalten und noch ca. 20 Minuten nachziehen lassen – fertig!
Bunte Ostereier natürlich gefärbt
Mit der Kraft der Pflanzen – Gemüse, Kräuter, Wurzeln – lassen sich natürlich auch Ostereier färben. Die Farben sind zwar weniger intensiv, dafür aber ganz ohne Chemie. Ein gutes Gefühl, finde ich! Wichtig ist, dass die Eier, egal ob ausgeblasen oder gekocht, vor dem Färben gründlich mit Essigwasser gereinigt werden. Dann nehmen die Eier die Farbe besser an! Entscheiden Sie sich unbedingt für Bio-Eier von freilaufenden Hühner. Und zwar nicht nur aus ökologischen und ethischen Gründen, sondern auch, weil die Eierschalen dicker und kräftiger sind!
Die Farben: Blaukraut färbt leicht blau, Hagebuttentee leicht rötlich. Himbeersaft ergibt eine rosa Färbung, rote Rüben ergeben eine rötllich-violette Farbe, Spinat eine grüne. Zwiebelschalen färben die Eier hellgelb bis rostbraun, zu einer goldgelben Färbung verhilft Kurkuma, ich nehme beide. Für eine grüne Färbung geht auch Blaukraut und Zwiebelschale mit Kurkuma zusammenmischen.
Schritt 1 – Farbsud herstellen:
Grobe Pflanzenteile (etwas zerkleinert oder geraspelt) köcheln lassen. 500g Frischpflanzen und Gemüse sollten ohne Einweichzeit mit einem Liter Wasser ca. 30-40 Minuten eingekocht werden. 30-100g Blätter/Beeren und Blüten sollten in einem Liter Wasser einige Stunden eingeweicht und danach noch 30-60 Minuten eingekocht werden. 3-4 Teelöffel Pulver Gewürz (z. B. Kurkuma) sollte 30 Minuten eingeweicht und danach noch 30 Minuten eingekocht werden. Generell lassen sich die meisten Farben durch bestimmte Zusätze noch weiter intensivieren: Alaun intensiviert jede Farbe, Eisensalz verdunkelt, insbesondere Grün und Gelb.
Schritt 2 – Eier färben:
Die in Essigwasser hartgekochten Eier trocken in den fertigen Farbsud legen. Zwischendurch die Eier mit einem Löffel herausholen und Farbintensität prüfen: Ist die gewünschte Farbe erreicht, Eier zum Trocknen auf ein Küchenpapier legen. Für zarte Farbtöne reicht ein kurzes Farbbad, kräftige Farben brauchen länger. Hier muss man immer ein wenig experimentieren! Abschließend die gefärbten Eier mit ein paar Tropfen Speiseöl oder einer Speckschwarte abreiben – dies ergibt mehr Leuchtkraft und schönen Glanz!
Verzierung mit Blattwickeltechnik:
Wer eine Verzierung möchte, der sammelt zuerst im Garten schöne grüne Blätter. Geeignet sind zum Beispiel Petersilie, Schafgarbe, Efeu – was immer vorhanden ist. Vor dem Färben legt man das Pflanzenblatt auf das Ei, bindet einen Strumpf drüber, womit das Blatt am Ei fest fixiert wird. Anschließend Ei in den Farbsud legen und wie oben beschrieben färben. Den Strumpf erst wieder abnehmen, wenn das Ei vollständig getrocknet ist. Ergibt ein kleines Eier-Kunstwerk, ist aber etwas für geduldige Menschen!
Meine Lieben, ich wünsche Euch gutes Gelingen bei allem, was ihr tut – sei es beim Fasten, Entschlacken, Entgiften, Eierfärben, oder einfach nur beim Genießen!
Ein wunderschönes gesegnetes Osterfest, behaltet die Sonne im Herzen und bleibt gesund. Mit lieben Grüßen vom Enzingerboden
Eure Margaretha